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Fanzin ako historický prameň pre výskum súčasných dejín

In: Historický časopis, vol. 68, no. 4
Miroslav Michela - Karel Šima

Details:

Year, pages: 2020, 667 - 692
Language: slo
Keywords:
Fanzine. Alternative Culture. Subcultures. Czechoslovakia. Czech Republic. Slovak Republic. 1980s and 1990s.
Article type: Teória a metodológia / Theory and Methodology
Document type: časopis / Journal
About article:
MICHELA, Miroslav – ŠIMA, Karel. The Fanzine as a Historical Source for Research on Recent History. Historický časopis, 2020, 68, 4, pp. 667-692, Bratislava. This study provides a critical introduction into and overview of the state of research on subcultures in both the international and Czech and Slovak contexts. At the same time, it presents a seldom-used historical source – fanzines – specific in their formation out of resistance to modern institutions, which excludes them from the scope of activity of standard archival practices. Therefore, fanzines have the potential to provide information, which may not be captured in standard sources, and thus contribute to the writing of the “history from below“. As alternative media, fanzines offer, in the first place, an insight into the opinions of their creators and reflect events within certain communities, scenes, or subcultures. But at the same time, they serve as a relevant testimony to the societal, political, and cultural life and institutions of the time.
Fanzines vermitteln vor allem Informationen über Anschauungen ihrer Verfasser, bzw. sie reflektieren die Vorgänge in bestimmten Interessengemeinschaften, Szenen oder Subkulturen. Sie entstehen mit dem Ziel, die Gedanken oder Schöpfungen außerhalb den Mainstreammedien und Institutionen weiterzugeben, sie berichten bedeutungsvoll auch über die zeitgenössischen gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Realien. Bei den Fanzines lassen sich Strategien verfolgen, durch welche sich die Herausgeber mit den politischen Hegemonen auseinandersetzten, denen sie oft den krummen Spiegel vorhalten. Ihre Bedeutung liegt nicht nur im Kontext der Geschichte von alternativen Kultur und deren konkreten Akteure, sondern auch darin, ihre Kritik der dominanten Lebensart und Reflexion dessen zu verstehen, was als Majorität betrachtet wird. In achtziger und neunziger Jahren tauchten auf den Seiten der alternativen Zeitschriften auch heute sehr aktuelle Themen des Umweltschutzes, der Ökologie, Tierrechte auf, bzw. meldeten sich zu Wort verschiedene Emanzipationsströme. Gerade die Aktivitäten im Bereich der alternativen Kultur bzw. des Non-Profit-Sektors stellten zum Beispiel die ersten Versuche der Belebung von feministischen Themen bei uns dar. Die Schaffung von neuen lokalen Themen, sog. auf globale Aufforderungen antwort- ende lokal ankernde, kulturelle Alternativen und soziale Bewegungen gegenüber dem antretenden liberal-kapitalistischen Modell, kann man gerade dank der reichen Fanzine-Produktion weiterstudieren. In unserem Text stellten wir Fanzines als immer wenig genutzte Quelle der Erkenntnis, und zwar nicht nur im Kontext der Erforschung der Subkulturen. Wir zeigen, dass sich diese Quelle nicht nur als periodische Druckschrift klassifizieren lässt. In klassischen Archiven und Büchereien finden wir sie in der Regel nicht. Im Ausland existieren erfolgreiche und langzeitige Versuche, diese Agende zu archivieren und bearbeiten, und auch in der Tschechischen Republik und in der Slowakei findet man die ersten Beispiele. In dieser Hinsicht möchten wir Aufmerksamkeit auf die Bedeutung der gegenseitlichen Beziehung der gegebenen Kommunität und des Archivs sowie im Kontext der historischen Forschung dieses Phänomens auf die Frage der Reflexivität der eigenen Nachforschungen lenken. Wir denken, durch dieses Thema kann man die anregenden Impulse in aktuelle Debatten über die nicht reflexive Aufrechterhaltung oder Kanonisierung von Gedenk-Diskurse bringen, zum Beispiel über den Charakter der Tschechoslowakischen Republik, des Slowakischen Staates oder Protektorat Böhmen und Mähren, bzw. über die vor allem in der Tschechischen Republik anhängigen Streitsachen in der Interpretation der sog. Normalisierung.
How to cite:
ISO 690:
Michela, M., Šima, K. 2020. Fanzin ako historický prameň pre výskum súčasných dejín. In Historický časopis, vol. 68, no.4, pp. 667-692. 0018-2575. DOI: https://doi.org/10.31577/histcaso.2020.68.4.5

APA:
Michela, M., Šima, K. (2020). Fanzin ako historický prameň pre výskum súčasných dejín. Historický časopis, 68(4), 667-692. 0018-2575. DOI: https://doi.org/10.31577/histcaso.2020.68.4.5
About edition:
Publisher: Historický ústav SAV / Institute of History of the SAS