In: Historický časopis, vol. 65, no. 4
Dušan Lužný - Jan Váně
Details:
Year, pages: 2019, 577 - 590
Language: cze
Keywords:
Collective memory. Sociology. Narration. Schematic narrative templates.
Article type: / Methodology and Historiography; Methodik und Geschichtsschreibung
Document type: časopis / Journal
About article:
The study identifies the notion of collective memory and, particularly, its crucial
elements that might be used as helpful research tools. It is based on the analysis of
a memory thematizing socio-cultural context and of the existing sociological theories.
It also draws on the findings of memory and cultural studies and psychology.
The study identifies a total of 16 key elements (principles) of the collective memory
concept, out of which the following are the most significant: a) understanding
memory as a tool to understand and explain the present, b) addressing both the
inner plurality of cultural memory and the plurality of cultural memories within a
society, c) making the difference between the cultural and communicative memory,
d) considering the significance of individual memory, e) understanding memory
as narration, f) identifying the signification of schematic narrative templates.
Anhand der kritischen Reflexion des soziokulturellen Kontexts bezüglich der Thematisierung des
kollektiven (kulturellen) Gedächtnisses, der bisherigen Anwendung des Gedächtnis-Konzepts
in der tschechischen und slowakischen Religionssoziologie sowie unter Berücksichtigung der
Erkenntnisse aus der sozialpsychologischen Gedächtnis-Konzeptualisierung wurden in der vorliegenden
Studie die generellen Fazits formuliert, welche zur weiteren Konzeptualisierung des
religiösen Gedächtnisses in der Historiografie und Soziologie beitragen können. Hierbei handelt
es sich um folgende Punkte:
(A) Das kollektive Gedächtnis ist als Thema zu betrachten, welches inhärent die Kohärenz mit der
Macht - z. B. mit einem Konflikt - beinhaltet. (B) Thematisierungen in Bezug auf das Gedächtnis
stehen immer im Zusammenhang mit der unterschiedlich stark artikulierten Forderung, die reale
bzw. fiktive Diskontinuität zu überwinden. Somit stellt das Gedächtnis ein mächtiges Instrument
zur Bildung von Kontinuität dar. (C) Das Gedächtnis bezieht sich primär immer auf die Gegenwart.
(D) Die Bildung sowie Überwachung des Gedächtnisses erfolgt immer durch konkrete Akteure.
(E) In der Gesellschaft gibt es mehr als ein kollektives Gedächtnis. (F) Das kollektive Gedächtnis
ist nicht komplett homogen, sondern innen diversifiziert. (G) Einzelne kollektive Gedächtnisse
können sich überschneiden sowie die gemeinsamen Elemente auf unterschiedliche Weise einsetzen.
(H) Das kulturelle Gedächtnis ist objektiviert sowie sedimentiert und bei dessen Inhalt
handelt es sich um die weit zurückliegende Vergangenheit. (I) Das kommunikative Gedächtnis
umfasst das konkrete Gedächtnis der lebenden Generationen (2-3 Generationen). (J) Zur
Aufrechterhaltung des kollektiven Gedächtnisses ist der Sozialisierungsprozess wichtig, welcher
die Gedächtnis-Transmission zwischen den Generationen ermöglicht. (K) Die Weitergabe des kulturellen
Gedächtnisses erfolgt über Texte, Bilder, Bewegungen, Rituale sowie über andere materielle
und räumliche Instrumente. (L) Neben dem kulturellen und kommunikativen Gedächtnis
sollte auch die Bedeutung und Funktionsweise des individuellen Gedächtnisses berücksichtigt
werden, da es ohne individuelle Akteure kein Gedächtnis geben würde. (M) Die Speicherdauer von Informationen im Gedächtnis wächst mit zunehmender Verarbeitung dieser Informationen.
(N) Die Speicherdauer von Informationen im Gedächtnis wächst mit zunehmender Inferenz (weitere
Eigenschaften können abgeleitet werden). (O) Das Gedächtnis ist narrativ strukturiert. (P) Die
narrativen schematischen Schablonen stellen die Grundlage für die Strukturierung sowie
Weitergabe von Gedächtnis-Inhalten dar.
How to cite:
ISO 690:
Lužný, D., Váně, J. 2019. KONCEPT KOLEKTIVNÍ PAMĚTI – ZÁKLADNÍ VÝCHODISKA A ZÁVĚRY. In Historický časopis, vol. 65, no.4, pp. 577-590. 0018-2575. DOI: https://doi.org/10.31577/histcaso.2017.65.4.1
APA:
Lužný, D., Váně, J. (2019). KONCEPT KOLEKTIVNÍ PAMĚTI – ZÁKLADNÍ VÝCHODISKA A ZÁVĚRY. Historický časopis, 65(4), 577-590. 0018-2575. DOI: https://doi.org/10.31577/histcaso.2017.65.4.1
About edition:
Publisher: Historický ústav SAV / Institute of History of the Slovak Academy of Sciences
Published: 30. 3. 2019