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“WE HAVE TO MOVE FORWARD!”: THE SLOVAK MINORITY IN THE KINGDOM OF YUGOSLAVIA IN 1935–1939

In: Historický časopis, vol. 68, no. 5
Vlatka Dugački - Milan Sovilj
Detaily:
Rok, strany: 2020, 815 - 839
Jazyk: eng
Kľúčové slová:
Slovak minority. Kingdom of Yugoslavia. Banat of Croatia. Czechoslovakia. Slovak Republic. Interwar period.
Typ článku: štúdia / Articles
Typ dokumentu: časopis / Journal
O článku:
DUGAČKI, Vlatka – SOVILJ, Milan. “We Have to Move Forward!” The slovak minority in the Kingdom of Yugoslavia in 1935–1939. Historický časopis, 2020, 68, 5, pp. 815–839, Bratislava. The paper “We Have to Move Forward!” focuses on presenting the organisation and position of the Slovak minority in the Kingdom of Yugoslavia, placing emphasis on the period between the elections for the National Assembly in 1935 and the establishment of the Banat of Croatia in 1939. Special attention was paid to the minority’s viewpoints on the Kingdom’s internal politics, as well as, externally, the conditions in the mother country, that is, Czechoslovakia and Slovakia after the first half of March 1939. The research required the use of archived materials from the Croatian State Archives in Zagreb and the Slovak National Archives in Bratislava, the Slovak minority newspapers, which, among other things, helped reconstruct the zeitgeist, and also the published sources and relevant literature. Although the Slovaks inhabited the entire territory of the Kingdom of Yugoslavia, it is important to mention that the representative area used for this research was the Danube Banat (mostly the area of the present day Vojvodina and Baranja), which was most densely populated by the Slovak minority.
Ende des achtzehnten Jahrhunderts begannen sich die Slowaken in der Tiefebene Jugoslawiens niederzulassen. Diese Migration wurde Ende des neunzehnten und zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts stärker und ließ während des Ersten Weltkriegs etwas nach. In der Zwischenkriegszeit nahm der Zustrom der slowakischen Einwanderer jedoch wieder zu. Der slowakischen Minderheit wurde im neu gegründeten jugoslawischen Staat die Staatsbürgerschaft verliehen, und sie pflegte ein hoch entwickeltes soziales, erzieherisches und kulturelles Leben mit der Stadt Petrovac in der Batschka-Region als Zentrum. In den meisten von der slowakischen Minderheit bewohnten Gebieten bildeten sich verschiedene Formen slowakischer Gesellschaften heraus. Neben der zentralisierten Organisation für die tschechische und slowakische Minderheit – der 1921 gegründeten Tschechoslowakischen Union – verfügte die slowakische Minderheit außerdem über ein eigenes äußerst aktives Organ – das seit 1932 tätige slowakische Kulturinstitut „Matica slovenská“. Für die meisten jugoslawischen Slowaken stellten die Evangelische Kirche und der seit 1929 aktive Slowakische Kirchenbezirk mit einem eigenen Bischof äußerst wichtige Elemente dar. Die slowakische Minderheit beschränkte sich jedoch nicht nur auf die soziale Agenda. Da die Slowaken seit dem Ende des 19. Jahrhunderts traditionell von einer eigenen politischen Partei vertreten wurden, deren Existenz 1918 wieder erneuert wurde, erwarteten sie sehnsüchtig die ersten Wahlen zur verfassungsgebenden Nationalversammlung. Die Slowakische Nationalpartei hatte bereits begonnen, mit den stärksten serbischen politischen Parteien, den Radikalen und den Demokraten, zu verhandeln, um sich schließlich auf diejenige Seite zu stellen, die ihnen die meisten Mandate ermöglichen würde. Auf der Grundlage ihrer Koalition mit den Radikalen wurde im Jahre 1925 Pavel Popovický zum ersten (und letzten) Vertreter der Slowakischen Nationalpartei in der Jugoslawischen Nationalversammlung ernannt. Die Königsdiktatur vom 6. Januar 1929 bedeutete eine vollkommen neue Neuordnung der Prioritäten. Jetzt ging es um die Sicherstellung der nationalen Bildung und der slowakischen Sekundarschule, die Einrichtung einer Wirtschaftsschule, den Bau von Lesesälen, Bibliotheken und Theatern sowie die Unterstützung der Slowakischen Evangelischen Kirche Augsburgischen Bekenntnisses und die Erhaltung des kulturellen Erbes. Zu Beginn der 1930er Jahre betrachteten sich die Slowaken als vollwertige jugoslawische Bürger und vorbildliche Slowaken, die zwar an ihren eigenen Überzeugungen und lokalen Interessen festhielten, aber die Interessen Jugoslawiens und seiner Bevölkerung respektierten. Schon bald erregte die Außenpolitik die Aufmerksamkeit der slowakischen Minderheit, insbesondere nachdem der slowakische Politiker Milan Hodža zum Ministerpräsidenten der Tschechoslowakei gewählt worden war (1935–1938). Die slowakische Minderheit sah in Hodža einen Förderer der „tschechoslowakischen Brüderlichkeit, Zusammengehörigkeit und Einheit“ und glaubte zugleich, dass die Slowaken eine staatsbildende Nation der Tschechoslowakischen Republik seien, und keine Minderheit, deren Angelegenheiten so behandelt würden wie diejenigen der Deutschen oder der Ungarn. Dementsprechend begrüßte die slowakische Minderheit in Jugoslawien die Gründung der Tschechoslowakei sowie die erworbene slowakische Autonomie, die für sie gleichzeitig einen Schutz gegen den ungarischen Revisionismus darstellte. Der Großteil der slowakischen Minderheit in Jugoslawien sah in der Slowakischen Republik, die in allen Bereichen von Deutschland abhängig war, nicht ihre alte Heimat. All ihre Befürchtungen und Ängste wurden wahr, als nach dem Angriff Deutschlands und seiner Verbündeten auf Jugoslawien im April 1941 die Regionen Batschka und Baranja, die Heimat des Großteils der slowakischen Minderheit, unter ungarische Herrschaft gerieten.
Ako citovať:
ISO 690:
Dugački, V., Sovilj, M. 2020. “WE HAVE TO MOVE FORWARD!”: THE SLOVAK MINORITY IN THE KINGDOM OF YUGOSLAVIA IN 1935–1939. In Historický časopis, vol. 68, no.5, pp. 815-839. 0018-2575. DOI: https://doi.org/10.31577/histcaso.2020.68.5.3

APA:
Dugački, V., Sovilj, M. (2020). “WE HAVE TO MOVE FORWARD!”: THE SLOVAK MINORITY IN THE KINGDOM OF YUGOSLAVIA IN 1935–1939. Historický časopis, 68(5), 815-839. 0018-2575. DOI: https://doi.org/10.31577/histcaso.2020.68.5.3
O vydaní:
Vydavateľ: Historický ústav SAV / Institute of History of the SAS