In: Historický časopis, vol. 66, no. 5
Martin Štefánik
Detaily:
Rok, strany: 2018, 785 - 813
Jazyk: eng
Kľúčové slová:
Eastern Slovak copper. Spiš copper. Middle Ages. Trade. Venice.
Flanders. Hanse towns.
Typ článku: / Articles
Typ dokumentu: časopis / Journal
O článku:
Exporting of copper from eastern Slovakia through Poland and the Hanseatic ports on the Baltic coast to Flanders is documented from the 1320s and 1330s at a time when convoys of galleys operated between Venice and Flanders. As a result of its transit through Poland, it was called “Polish copper” (Rame de Pollana). It represented one of the important types of copper on the market at Bruges, from where it was transported in the form of rectangular plates to Venice. According to documents preserved in Venice from the papers of the copper merchant N. Paolini, he sold 108 hundredweight (centnars) (= c. 5.15 tonnes) of Rame de Pollana in 1324. In the Venetian foundries, it is mentioned in 1334 as one of the five basic types imported to the city. These records show that this trade was profitable in spite of the long voyage around Europe.
Die ersten dokumentierten Exporte des slowakischen Kupfers ins Ausland im Mittelalter
stellte bereits am Anfang des 14. Jh. die Ausfuhr des ostslowakischen Kupfers aus Zips
und Gemer-Region über den polnischen Weg (Route Alt Sandez–Krakau-Thorn mit der
Alternative über Breslau-Stettin) und weiter durch die Hansestädte bis nach Flandern
dar. Dort wurde es wegen diesem Transit als „polnisches Kupfer“ (Rame di Pollana) bezeichnet.
Im Zentrum des flämischen Handels – Brügge – begegnete die „germanische“
der „romanischen“ Welt. Eine detaillierte Beschreibung der Handelsbräuche in Brügge
verfasste gegen 1340 ein Agent der florentinischen Bankgesellschaft Bardi, Fr. Balducci
Pegolotti, in Form eines für die reisenden Kaufleute vogesehenen Kompendiums (Pratica
della mercatura). Laut Pegolotti war das gelblich gefarbte und für die Herstellung des
Geschirrzeugs sowie Kupfermünzen bestimmte Rame di Pollana auf dem Brügger
Markt stark vertreten. Aus Brügge wurde es in Form der langen Flachplatten auf den
Galleerenkonvois (sog. mude) nach Venedig gebracht. U.a. dienten die Platten auch für
die richtige Gewichtsverteilung beim Schiffahrttransport. Aus venezianischen Archiven verfügen wir über zahlreichen Belege über die Anwesenheit des Rame de Pollana in
der Lagunenstadt: bei der Nachlassauseinandersetzung des verstorbenen venezianischen
Kaufmannes Niccolo Paolini im Jahre 1324 erwähnt man 4 Verkäufe im Gesamtmenge
von 108 Zentner (= ungefähr 5,15 Tonnen) solchen Kupfers. Die venezianischen
Kaufleute übergaben das Kupfer in das sog. Ghetto (was im damaligen Kontext ein Ort
mit Schmelzöfen im venezianischen Viertel Cannareggio bezeichnete), wo es unter der
Aufsicht staatlicher Fachleute weiter verarbeitet wurde. In der Nennungsliste von 5
Kupfersorten im Jahre 1334 wird auch das ostslowakische Rame de Pollana erwähnt,
wessen Bearbeitungsgebühr damals um 12% erhöht wurde. Der Transport auf den flämischen
Konvois unter der Umleitung Europas lohnte sich und erwies sich trotz großer
Entfernung und Dauer als lukrativ. Erst als man 1339 für eine längere Zeit die flämischen
Konvois eingestellt hatte, verschwinden gleichzeitig die Belege über das Kupfer Rame
de Pollana. In den folgenden Jahren trat das in der Umgebung von Neusohl (slow.
Banská Bystrica) abgebautes Kupfer in den Vordergrund, welches als Rame de Xolio
bezeichnet und nach Venedig unter der starken Finanzbeteiligung der florentinischen
Medici-Gesellschaft geliefert wurde.
Ako citovať:
ISO 690:
Štefánik, M. 2018. The Exporting of Copper from eastern Slovakia to western Europe in the first third of the 14 th century. In Historický časopis, vol. 66, no.5, pp. 785-813. 0018-2575. DOI: https://doi.org/10.31577/histcaso.2018.66.5.1
APA:
Štefánik, M. (2018). The Exporting of Copper from eastern Slovakia to western Europe in the first third of the 14 th century. Historický časopis, 66(5), 785-813. 0018-2575. DOI: https://doi.org/10.31577/histcaso.2018.66.5.1
O vydaní:
Vydavateľ: Historický ústav SAV / Institute of History of the Slovak Academy of Sciences
Publikované: 30. 3. 2018