FALZÁ V SLUŽBÁCH PRAVDY, SVEDECTVÁ NA PRAHU LŽI.: NIEKOĽKO POSTREHOV K POZADIU STREDOVEKÉHO FALŠOVANIA

Marek Druga

Jazyk: slo

Typ článku: štúdia / article

Typ dokumentu: časopis / Journal

Full text

Der Beitrag deutete bedeutende Variabilität der Umstände, Bedingungen, Beweggründe oder Einstellungen an, mit denen die Fälschung von Schriftstücken im kirchlichen Milieu des europäischen Mittelalters im Zusammenhang stand. Diese Vielfältigkeit regt gleichzeitig dazu an, die älteren Ansichten umzuwerten, die die von den kirchlichen Vertretern realisierte Verfälschung als eindeutige Bemühung um die Vorlegung von unwahren Informationen mit dem Ziel das persönliche Wohl oder die Vermögensvorteile der eigenen kirchlichen Institution zu erzielen, pauschalisiert haben. Die Beispiele der gefälschten Urkunden, die die vorliegende Studie näher ausführt, belegen im Gegenteil in ihren Fälschungen auch die Existenz von älteren, authentischen Informationen aus dem 11. Jahrhundert, also aus der Zeit der Gründung von den ältesten Klöstern im frühzeitigen Ungarn. Nach den Gründen, die die ältesten Klöster zur Niederschreibung von gefälschten Gründungs- oder Vorrechtsurkunden führten, sollte es vermutlich in wesentlich breiteren Zusammenhängen gesucht werden. Die zur Entstehung der gefälschten Schriftstücke geführten Umstände werden dabei verschieden. Es werden drin die aktuellen Bedürfnisse reflektiert, die älteren oft ursprünglich noch nicht eingeschriebenen Ansprüche oder andersmal die Bemühungen zum Schutz der aktuell angefochtenen Rechte oder des Besitztums und die daraus folgenden Bemühungen zur Bewältigung der gerichtlichen Streitigkeiten zu legitimieren. Die Fälscher trugen oft in die gefälschten Urkunden auch nicht authentische Informationen ein und bemühten sich, sie durch ihre angeblich archaisierende Sprache zu beschirmen. Im Laufe des 13. Jahrhunderts treffen wir uns im ungarischen Klostermilieu mit den ersten Nachweisen, die diese Urkunden attackieren und sie als falsche Schriftstücke bezeichnen. Seit dem Wende des 13. und 14. Jahrhunderts tauchen auf und schrittweise vermehren sich auch die Fälle der zum Tode verurteilten Fälscher. Zur Zeit der Transformation von älteren mündlichen Zeugnissen und des Gewohnheitsrechts in die schriftliche Form gehörte die Verfälschung im Klostermilieu wahrscheinlich zur Tätigkeit, die üblich auch unter der anerkannten kirchlichen Elite verbreitet wurde. Die ausgeprägtere Einstellung gegenüber den Fälschern profilierte sich so (nicht nur) im Ungarn vermutlich erst in ziemlich längerem Zeitraum von 13. bis 15. Jahrhundert, während es auf der Ebene der Gesetzgebung zu systematischen Bemühungen um die Aufdeckung von Fälschungen und zur Bemühungen um die nachfolgende Verurteilung der Fälscher in der Umgebung des mittelalterlichen Ungarns erst in den Gesetzen von Verbőczy kam.

Publikované: 13. 2. 2019