In: Historický časopis, vol. 65, no. 2
Martin Štefánik
Detaily:
Rok, strany: 2019, 193 - 216
Jazyk: slo
Kľúčové slová:
Eastern Slovak copper. Spiš copper. Middle Ages. Trade. Venice.
Flanders. Hanse towns.
Typ článku: / Articles; Studien
Typ dokumentu: časopis / Journal
O článku:
Exporting of copper from eastern Slovakia through Poland and the Hanseatic ports on the Baltic coast to Flanders is documented from the 1320s and 1330s at a time when convoys of galleys operated between Venice and Flanders. As a result of its transit through Poland, it was called “Polish copper” (Rame de Pollana). It represented one of the important types of copper on the market at Bruges, from where it was transported in the form of rectangular plates to Venice. According to documents preserved in Venice from the papers of the copper merchant N. Paolini, he sold 108 centnars (= c. 5.15 tonnes) of Rame de Pollana in 1324. In the Venetian foundries, it is mentioned in 1334 as one of the five basic types imported to the city. These records show that this trade was profitable in spite of the long voyage around Europe.
Die ersten dokumentierten Exporte des slowakischen Kupfers ins Ausland im Mittelalter stellte
bereits am Anfang des 14. Jh. die Ausfuhr des ostslowakischen Kupfers aus Zips und Gemer-
Region über den polnischen Weg (Route Alt Sandez–Krakau-Thorn mit der Alternative über
Breslau-Stettin) und weiter durch die Hansestädte bis nach Flandern dar. Dort wurde es wegen
diesem Transit als „polnisches Kupfer“ (Rame di Pollana) bezeichnet. Im Zentrum des flämischen
Handels – Brügge – begegnete die „germanische“ der „romanischen“ Welt. Eine detaillierte
Beschreibung der Handelsbräuche in Brügge verfasste gegen 1340 ein Agent der florentinischen
Bankgesellschaft Bardi, Fr. Balducci Pegolotti, in Form eines für die reisenden Kaufleute vogesehenen
Kompendiums (Pratica della mercatura). Laut Pegolotti war das gelblich gefarbte und
für die Herstellung des Geschirrzeugs sowie Kupfermünzen bestimmte Rame di Pollana auf dem
Brügger Markt stark vertreten. Aus Brügge wurde es in Form der langen Flachplatten auf den
Galleerenkonvois (sog. mude) nach Venedig gebracht. U.a. dienten die Platten auch für die richtige
Gewichtsverteilung beim Schiffahrttransport. Aus venezianischen Archiven verfügen wir
über zahlreichen Belege über die Anwesenheit des Rame de Pollana in der Lagunenstadt: bei der
Nachlassauseinandersetzung des verstorbenen venezianischen Kaufmannes Niccolo Paolini im
Jahre 1324 erwähnt man 4 Verkäufe im Gesamtmenge von 108 Zentner (= ungefähr 5,15 Tonnen)
solchen Kupfers. Die venezianischen Kaufleute übergaben das Kupfer in das sog. Ghetto (was im damaligen Kontext ein Ort mit Schmelzöfen im venezianischen Viertel Cannareggio bezeichnete),
wo es unter der Aufsicht staatlicher Fachleute weiter verarbeitet wurde. In der Nennungsliste von
5 Kupfersorten im Jahre 1334 wird auch das ostslowakische Rame de Pollana erwähnt, wessen
Bearbeitungsgebühr damals um 12% erhöht wurde. Der Transport auf den flämischen Konvois
unter der Umleitung Europas lohnte sich und erwies sich trotz großer Entfernung und Dauer als
lukrativ. Erst als man 1339 für eine längere Zeit die flämischen Konvois eingestellt hatte, verschwinden
gleichzeitig die Belege über das Kupfer Rame de Pollana. In den folgenden Jahren trat
das in der Umgebung von Neusohl (slow. Banská Bystrica) abgebautes Kupfer in den Vordergrund,
welches als Rame de Xolio bezeichnet und nach Venedig unter der starken Finanzbeteiligung der
florentinischen Medici-Gesellschaft geliefert wurde.
Ako citovať:
ISO 690:
Štefánik, M. 2019. „RAME DI POLLANA“ SPIŠSKO-GEMERSKÁ MEĎ VO FLÁMSKU A V BENÁTKACH V PRVEJ TRETINE 14. STOROČIA. In Historický časopis, vol. 65, no.2, pp. 193-216. 0018-2575. DOI: https://doi.org/10.31577/histcaso.2017.65.2.1
APA:
Štefánik, M. (2019). „RAME DI POLLANA“ SPIŠSKO-GEMERSKÁ MEĎ VO FLÁMSKU A V BENÁTKACH V PRVEJ TRETINE 14. STOROČIA. Historický časopis, 65(2), 193-216. 0018-2575. DOI: https://doi.org/10.31577/histcaso.2017.65.2.1
O vydaní:
Vydavateľ: Historický ústav SAV / Institute of History of the Slovak Academy of Sciences
Publikované: 30. 3. 2019