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Štátna koncepcia ústavnej starostlivosti o osirelé deti v Uhorsku v 18. storočí

In: Historický časopis, vol. 68, no. 1
Ingrid Kušniráková
Detaily:
Rok, strany: 2020, 55 - 83
Jazyk: slo
Kľúčové slová:
Habsburg Monarchy/Kingdom of Hungary/Slovakia. Early Modern. Care for orphans. Orphanages.
Typ článku: štúdie / Articles
Typ dokumentu: časopis / Journal
O článku:
KUŠNIRÁKOVÁ, Ingrid. The state conception of institutional care for orphaned children in 18th century Hungary. Historický časopis, 2020, 68, 1, pp. 55-83, Bratislava. The aim of the study is to analyse and interpret how the ideas of the Vienna court about the form and aims of institutional care for orphaned children developed in the course of the 18th century under the influence of the theoretical conceptions of the time, and to what degree these ideas were successfully put into practice. At first Maria Theresia preferred the training of orphaned children for manual work, but from the 1770s she began to emphasize their education and military training. Joseph II did not see orphanages as educational, but only as care institutions, and the majority of their inmates were placed with foster parents in return for small payments.
Die Wahrnehmung der institutionellen Betreuung von Waisenkindern durch Staatsgewalt hat sich in der Habsburgermonarchie, einschließlich Ungarns im Verlauf des 18. Jahrhunderts erheblich verändert. Zu Beginn befasste sich der Wiener Hof mit dieser Frage vor allem in Zusammenhang mit den Maßnahmen zur Förderung der manufakturellen Herstellung oder Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und der Ordnung. Unter Einfluss der zeitgemäßen administrativ-ökonomischen theoretischen Konzepte sollten die Waisen und die verlassenen Kinder in den mit Manufakturen verbundenen Anstalten oder Waisenhäusern eingewiesen werden, in denen sie versorgt wären, eine Arbeit und eventuell auch in begrenztem Umfang auch die grundlegenden Lernkompetenzen erhalten würden. Das Ziel dieser Anstalten war es, die Kinder von klein auf zur Arbeit zu führen und sie zu Manufakturarbeitern zu erziehen. Die Manufakturarbeit der Kinder zeigte sich jedoch sehr bald als uneffektiv, deshalb wurde sie in der zweiten Hälfte der 70er Jahre eingeschränkt und man legte das größere Gewicht auf die Elementarbildung und militärische Ausbildung. In Ungarn gelangte die Staatsgewalt in den Bereich der institutionellen Betreuung von Waisenkindern erst in der zweiten Hälfte der 60er Jahre des 18. Jahrhunderts. Das im Jahre 1763 in Tomasikovo von Maria Theresia gegründete königliche Waisenhaus sollte ähnlich wie die österreichischen Anstalten die Kinder für die Arbeit in der Manufaktur vorbereiten, aber in einem konfessionell gespaltenen Land mussten sie auch religiöse Ziele verfolgen. Da es nicht gelang, die geplante Manufaktur bei dem Waisenhaus zu errichten, wurde die Anstalt in Tomasikovo in Kürze zu führender Bildungseinrichtung im Rahmen des ganzen Ungarns. In den Vorhaben des Wiener Hofs wurde sie zu einer Muster-Anstalt für das Netz der Waisenhäuser im Bezirk, die unter der Aufsicht des Staates einheitlich aufgebaut und verwaltet werden sollten. Der Tod von Maria Theresia und die Amtsführung Josephs II. bedeuteten auch ein neues Herantreten der Staatsgewalt zu der institutionellen Versorgung von Waisenkindern. Der Herrscher hielt die außerinstitutionelle Betreuung aller Kategorien von Pflegebedürftigen einschließlich der Waisenkinder für billiger und effektiver, deshalb ordnete er an, die meisten Waisenhäuser zu schließen und die Kinder in einer Pflegefamilie unterzubringen. Nach dem Tod Josephs II. gelang es zwar, einen Teil davon wiederzubeleben, die Staatsgewalt gab jedoch im Verlauf einiger Jahre die Verwaltung der institutionellen Betreuung von Waisenkindern völlig auf. Die Betreuung von Waisenkindern und verlassenen Kindern ist im Laufe einiger Jahrzehnte ausschließlich die Sache der Selbstverwaltungen und der Kirchen geworden.
Ako citovať:
ISO 690:
Kušniráková, I. 2020. Štátna koncepcia ústavnej starostlivosti o osirelé deti v Uhorsku v 18. storočí. In Historický časopis, vol. 68, no.1, pp. 55-83. 0018-2575. DOI: https://doi.org/10.31577/histcaso.2020.68.1.3

APA:
Kušniráková, I. (2020). Štátna koncepcia ústavnej starostlivosti o osirelé deti v Uhorsku v 18. storočí. Historický časopis, 68(1), 55-83. 0018-2575. DOI: https://doi.org/10.31577/histcaso.2020.68.1.3
O vydaní:
Vydavateľ: Historický ústav SAV / Institute of History of the Slovak Academy of Sciences