HOSPODÁRENIE MESTSKEJ KOMORY V BRATISLAVE NA ZÁKLADE ROZBORU KOMORNÝCH KNÍH MESTA BRATISLAVY Z ROKOV 1434 – 1528

Peter Sedláček

Jazyk: slo

Typ článku: / articles; studien

Typ dokumentu: časopis / Journal

Full text

Als wichtige Erkenntnis kann die Feststellung gekennzeichnet werden, dass die Stadtkammer nicht das einzige, schon überhaupt nicht das einzige Amt mit Kasse und Geldmitteln für die Regelung der Stadtfinanzen dargestellt hat. Gleichzeitig haben die Kammerbücher als Ausgangsbuchhaltungsprodukt der Kammer absolut nicht alle Einkommen und Ausgaben der Stadt erfasst. Die von der Kammer aus Steuern, Zoll oder Maut entgegengenommenen Summen stellten somit nicht das Gesamteinkommen aus dieser Art der Quelle dar. Letzen Endes kann die Stadtkammer als Finanzamt charakterisiert werden, welches fast alle Ausgaben baulichen, materiellen und Lebensmittelcharakters zusammen mit der Auszahlung der Löhne an die Standangestellten und Beamten außer den Ausgaben gewährleistet hat, welche ausschließlich Geldcharakters waren (zum Beispiel hohe Darlehen und Zahlungen an die Herrscher). Die Einkommen der Kammer dienten nur zur Ergänzung und zum Ausgleich ihrer Ausgaben. Wichtig ist auch die Erkenntnis, dass einige Funktionäre (Gemeindevorsteher, Oberbürgermeister) auch ihr eigenes, heute nicht mehr erhaltenes Register zur Erfassung der sich aus ihrer Funktion ergebenden Ausgaben und Einkommen hatten. Die Existenz einer Stadtkasse, welche als Hauptkasse gekennzeichnet werden kann und in welche wahrscheinlich die Mehrheit der Stadteinkommen eingeflossen ist, hat sich bestätigt. Erst aus dieser wurde bei Bedarf ein Teil der herausgenommenen Einkommen in die Kammer verschoben. Leider ist kein Register der Kassenverwalter erhalten geblieben, auf Grund dessen man heute mindestens teilweise in die Finanzoperationen dieser Funktionäre blicken könnte. Die Analyse der, die Kategorien der bedeutendsten Einkommen und Ausgaben zusammenstellenden Tabellen hat die Erkenntnis gebracht, dass die Ausgaben in einem großen Maß von der politischen Situation in Österreich-Ungarn beeinflusst wurden. In Zeiten einer relativen Stabilität und des Friedens waren die Ausgaben kleiner als in Zeiten von Unruhen, Kriegen oder schwacher Zentralmacht. Von den Ausgaben erhöhten sich dann vor allem Ausgaben mit Kriegs- und Schutzcharakter (Reparatur und Wartung der Festungen, Einstellung von Söldnern). Das größte Einkommen kam der Kammer aus den Steuern (durchschnittlich über 50 %), aus dem Zoll, dem Einkommen von den Stadtfunktionären (Gemeindevorsteher, Oberbürgermeister, Kassierer), der Überfuhr und der Maut ein. Zu den größten Ausgaben können die Ausgaben für Löhne der Angestellten, Dienste und alte Schulden, die Handwerksarbeit, Straßen und Gasthöfe gezählt werden. Einen wesentlichen Teil der Ausgaben bildeten auch die Ausgaben baulichen und materiellen Charakters, gekennzeichnet als „unterschiedliche Amtsausgaben“.

Publikované: 30. 3. 2019