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BOJ O KOSTELY, ANEB KAUZY ÚDAJNÉHO PORUŠOVÁNÍ RUDOLFOVA MAJESTÁTU V PŘEDBĚLOHORSKÝCH ČECHÁCH

In: Historický časopis, vol. 66, no. 2
Jan Kilián
Detaily:
Rok, strany: 2019, 241 - 269
Jazyk: cze
Kľúčové slová:
Bohemia. Early Modern. Religion. Rudolf’s Imperial Charter (majestát). Broumov. Hrob. Nové Strašecí.
Typ článku: / articles; studien
O článku:
The study is concerned with events connected with the alleged violation of Rudolf’s Imperial Charter (majestát) after 1609, when some towns in Church and chamber lordships were convinced by lack of clarity in the document that they were entitled to build their own non-Catholic churches. At Broumov, Hrob and Nové Strašecí the dispute reached the level of rebellion against the authorities, and was seen by the Czech Protestant Estates as proof of oppression by the Catholics.
Der Streit zwischen der reichen Untertanenstadt Broumov und dem hiesigen Kloster brach kurz nach der Ankunft des Abtes Wolfgang Zelendar aus Prošovice aus, der die meist protestantische Bevölkerung angefangen hat zur Konversion zu zwingen und ging bei seinen rekatholisierenden Schritten sehr unempfindlich vor. Nach dem Jahr 1609 entschlossen sich die Evangelisten aus Broumov nach einem erfolgslosen Versuch eine der örtlichen Kirchen für ihre Bedürfnisse zu erlangen zum Aufbau einer eigenen Kirche. Der Streit um diese Kirche wurde dann zusammen mit den Ereignissen aus Hrob wiederholt auf den Tagungen der böhmischen Stände aufgetischt. Diese schafften es nicht den Kaiser in der Resolution zu hindern, welcher nach die Kirche in Broumov versiegelt werden sollte und die Schlüssel an den Abt übergeben. Die Bürger von Broumov hinderten die mit dem Verkauf der Kirche an Zelendar beauftragten Kommissare den Zugang zu der Kirche mit Waffen in der Hand. Im Gegenteil, die Stadt Hrob baute noch zu Beginn des 17. Jahrhunderts ihre katholische Kirche wesentlich um und blieb überwiegend beim katholischen Glauben. Jedoch erfüllten die neuen Geistlichen die Erwartungen der Örtlichen nicht und diese begannen nach den Streitigkeiten mit ihnen sowie ihrer Obrigkeit – dem Erzbischoff, immer mehr zur lutherischen Konfession zu tendieren. Nach der Herausgabe des Majestätsbriefs von Rudolf bauten sie sich sogar eine eigene Kirche auf. Die Bürger von Hrob wollten sich zudem auf das nicht aufgefundene und offensichtlich nie existierende Privilegium des Kaisers Karl IV. stützen, das ihnen Freiheiten der königlichen Oberstädte verleihen sollte und sie vom Untertanensein erlösen. Die Stadt war jedoch nicht erfolgreich und ihre protestantische Kirche wurde schließlich im Dezember 1617 auf Anweisung des Erzbischofs niedergerissen. Im mittelböhmischen Nové Strašecí wurde das Pfarrhaus langfristig mit Priestern vom utrakvistischen Konsistorium besetzt, doch der Kaiser Rudolf II. und dann auch Matthias vertrauten das hiesige Collatur-Recht den Prager Mentropoliten an. Als sich nach der Räumung des Pfarrhauses im Jahr 1613 der neue Prager Erzbischoff Jan Lohelius bemühte, nach Nové Strašecí nach fast zwei Jahrhunderten erneut einen Katholiken zu setzen, kam es zum Aufeinanderstoßen. Lohelius schaffte es die Abberufung eines nicht katholischen Pfarrers durchzusetzen, welchen die Stadt alleine wählte, und ihr im Februar 1615 als Pfarrer P. V. Skero aufzudrängen, gegen den sich in der Stadt eine Welle des Unwillens erhob. Im Herbst 1615 kam das Ereignis vor die Beamten der böhmischen Kammer und vor den Kaiser, die eindeutig zu Gunsten des Erzbischoffs und Skero entschieden. Die Stadt wurde bestraft (verlor ihre Privilegien) und die vier sich am meisten engagierenden Bürgersmänner wurden aus ihr verbannt. Alle drei Ereignisse kamen in die Stände-Apologie und wurden auf den turbulenten Stammestreffen als Beispiel einer angeblichen Verletzung des Majestätsbriefs von Rudolf angeführt, was jedoch strittig war, da der Majestätsbrief die Situation in den kirchlichen und Kammer-Herrschaften nicht konsequent regelte und eine unterschiedliche Interpretation ermöglichte. Aus exakt rechtlicher Sicht hatten die Bewohner von Hrob sowie Broumov keine Berechtigung zum Aufbau von eigenen Kirchen und ebenso ermächtigten sich die Bürger von Nové Strašecí das Collatur-Recht unberechtigt. Fakt ist auch, dass neben den Glaubensmotiven eine wesentliche Rolle auch die Faktoren der Emanzipation (Hrob, Broumov – wo sich vor allem der nordböhmische Hrob die Rechte der königlichen Stadt beanspruchte) und persönliche Faktoren (Nové Strašecí, Hrob) spielten.
Ako citovať:
ISO 690:
Kilián, J. 2019. BOJ O KOSTELY, ANEB KAUZY ÚDAJNÉHO PORUŠOVÁNÍ RUDOLFOVA MAJESTÁTU V PŘEDBĚLOHORSKÝCH ČECHÁCH. In Historický časopis, vol. 66, no.2, pp. 241-269. 0018-2575. DOI: https://doi.org/10.31577/histcaso.2018.66.2.3

APA:
Kilián, J. (2019). BOJ O KOSTELY, ANEB KAUZY ÚDAJNÉHO PORUŠOVÁNÍ RUDOLFOVA MAJESTÁTU V PŘEDBĚLOHORSKÝCH ČECHÁCH. Historický časopis, 66(2), 241-269. 0018-2575. DOI: https://doi.org/10.31577/histcaso.2018.66.2.3
O vydaní:
Vydavateľ: Historický ústav SAV / Institute of History of the Slovak Academy of Sciences
Publikované: 30. 3. 2019